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Foto von Christopher Michel / CC BY

Menschen & Kultur in Chile

Die Zusammensetzung der Bevölkerung Chiles ist homogener als es in vielen anderen südamerikanischen Ländern der Fall ist. Fast alle der 16,6 Millionen Chilenen haben europäische Wurzeln, was sich auch im Aussehen niederschlägt. Es gibt kaum mehr indigene Bevölkerungsgruppen, diese wurden im Laufe der Kolonialisierung größtenteils vertrieben oder ausgerottet. Die einzigen größeren indigenen Gruppen sind die Mapuche Indigenen mit 600.000 Mitgliedern im Süden des Landes und die 50.000 Aymaras und 20.000 Atacameños im Norden. Auf den Osterinseln lebt darüber hinaus noch eine kleine Anzahl Nachkommen der polynesischen Urbevölkerung Rapa Nui.

Der überwiegende Anteil der chilenischen Bevölkerung gehört der römisch-katholischen Kirche an, die bis 1925 noch Staatskirche war. Rund 15 Prozent bezeichnen sich als Protestanten. Allerdings wächst die Anzahl der Protestanten vor allem durch den Einfluss nordamerikanischer anglikanischer Sekten stetig.

Die offizielle Landessprache in Chile ist Spanisch, das dort „Castellano“ genannt wird. Das chilenische Spanisch mit seinen zahlreichen regionalen Dialekten unterscheidet sich stark vom „Hochspanisch“ und ist auch mit guten Spanischkenntnissen oft nur schwer zu verstehen, zweifeln Sie also nicht an sich selbst! Viele ausländische Ausdrücke wurden durch die Einwanderer im Laufe der Zeit in die chilenische Sprache integriert, zum Beispiel das deutsche Wort „Kuchen“. Im Süden des Landes trifft man auf Nachfahren deutscher Einwanderer, die auch noch Deutsch sprechen. Gute Englischkenntnisse in der chilenischen Bevölkerung können nicht vorausgesetzt werden. In Touristenzentren, an Flughäfen und in besseren Hotels wird aber Englisch gesprochen. Spanischkenntnisse machen es einfacher mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen. Selbst wer nur über einen geringen Wortschatz verfügt, sollte sich trauen: Chilenen belohnen jeden Versuch mit Herzlichkeit und werden noch ein wenig hilfsbereiter. Zu den indigenen Sprachen zählen Mapudungun (im Süden) und Aymara (im Norden) sowie Rapa Nui auf der Osterinsel.

Vor allem in den letzten Jahren hat die chilenische Küche sich stark modernisiert und erheblich verbessert. Der Einfluss der Einwanderer auf die chilenische Küche, gemischt mit traditionellen Gerichten, führt zu interessanten Kreationen und besonderen Gaumenfreuden. Durch die Nähe zum Meer werden in Chile viel Fisch und Meeresfrüchte gegessen. Die Meeresfrüchte sind oft Bestandteil von Suppen und Eintöpfen – so zum Beispiel beim „Chupe de mariscos“, einer dicken Suppe aus Meeresfrüchten, Butter, Brotstücken, Avocadocreme und Käse. Zu den weiteren Spezialitäten Chiles gehört das reichhaltige „Curanto“, ein Gericht aus Meeresfrüchten, Schaf-, Rind-, Lamm- und Geflügelfleisch sowie Kartoffeln und Würsten. „Asados“ (Grillfeste) sind in Chile sehr beliebt, das Fleisch wird mit verschiedenen Saucen und Dips gereicht. Dem europäischen Gaumen unbekannt ist das „Pastel de choclo“ (Maiskuchen): Rind, Huhn, Rosinen, Eier und Zwiebeln werden mit Maisbrei bedeckt, mit Zucker bestreut und im Ofen gebacken. Perfekt für zwischendurch sind „Empanadas“, kleine Teigtaschen mit den unterschiedlichsten Füllungen, die (in Chile) meistens im Ofen gebacken werden und an fast jeder Straßenecke verkauft werden.

Getrunken werden die guten chilenischen Weine, aber auch der Bierkonsum ist in den letzten Jahren gestiegen. Vor allem im Süden klingen die Biernamen häufig Deutsch. Stärkere Getränke basieren oft auf dem Traubenschnaps Pisco. Streit und Uneinigkeit herrscht über den Ursprung: Sowohl die Chilenen als auch die Peruaner deklarieren „Pisco Sour“ als ihr Nationalgetränk. Als Tourist sollte man sich nicht einmischen, sondern ihn lieber probieren: Zum Pisco kommen (gemixt) Limettensaft, Zuckersirup, Eiweiß und Eiswürfel.